Nr 01 | 06.05.2022

Corona im Rückspiegel - was bleibt, was geht? Die Veränderungswirkung der Pandemie

Knapp drei von vier Österreicher:innen gehen davon aus, dass sich die Art, wie wir leben, einkaufen usw., durch die Corona-Pandemie verändern wird. Somit herrscht das Bewusstsein einer massiven Veränderungswirkung vor. Diese Einschätzung ist seit Mai / Juni 2020 sehr stabil.

Die größten Probleme der Pandemie waren die fehlenden sozialen Kontakte, die Lockdowns im Handel und die Maskenpflicht.

In den Augen der Österreicher:innen werden nun durch die Pandemie folgende Punkte besonders stark zunehmen: Bewegung im Freien, Bedeutung der Familie und von persönlichen Kontakten und bewussteres Leben. Auch in der Arbeitswelt sind Veränderungen spürbar: Kurzarbeit, Homeoffice und Videokonferenzen.

Ob wir nun schon wirklich die Corona-Pandemie im Rückspiegel betrachten können, ist natürlich aktuell noch nicht prognostizierbar. Eines ist aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klar: Die Bevölkerung spürt coronabedingte Veränderungen in ihrem Alltag. Die Art, wie wir leben, einkaufen, uns bewegen usw., wurde durch die Pandemie nachhaltig verändert. Auch die Prioritäten im Leben dürften sich etwas verschoben haben. 

Etwa ein Viertel der Österreicher:innen geht davon aus, dass es zu einer sehr starken Veränderungswirkung durch die Krise kommen wird, weitere 47 Prozent gehen von einer einigermaßen starken Veränderung aus. 3 von 4 halten somit das "Zurückspulen" zur Zeit vor der Corona-Krise für ausgeschlossen. Zuviel ist hierbei passiert, vieles hat sich neu im Alltag der Bevölkerung eingewöhnt. Seit Mai / Juni 2020 herrscht diese Grundstimmung vor und zieht sich über alle soziodemografischen Gruppen.

Im Rückblick auf die vier bis fünf vergangenen Corona-Wellen zeigten sich folgende größte Probleme der Pandemie: Die fehlenden sozialen Kontakte, die Lockdowns im Handel und die Maskenpflicht.

In den Augen der Österreicher:innen werden nun durch die Pandemie folgende Punkte besonders stark zunehmen: Bewegung im Freien, Bedeutung der Familie und von persönlichen Kontakten und bewussteres Leben. Auch in der Arbeitswelt sind Veränderungen spürbar: Kurzarbeit, Homeoffice und Videokonferenzen. Die Bewegung im Freien und auch die Bedeutung von persönlichen Kontakten zu Freunden haben seit September 2020 um 14 Prozentpunkte zugenommen (in der Top-Box "stark zunehmen"). Das Tragen von Schutzmasken im Alltag, die Angst um den Arbeitsplatz und neue Begrüßungsformen wurden dagegen in der Top-Box "stark zunehmen" in der aktuellen Messung seltener genannt. Je älter die Befragten, desto stärker die Veränderungswirkung in den einzelnen abgefragten Bereichen.

Knapp jeder Zweite geht davon aus, dass diese Krisensituation eine Chance auf besseres und bewussteres Leben ermöglicht. Vor allem Städter:innen und Menschen mit höherer Bildung gehen davon aus. Ein Drittel verneint dies.

Zum Forschungszeitraum ist zu sagen, dass die Interviews zu einem Teil nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine stattgefunden haben.


Dokumentation    

Zeitraum der Umfrage: 9. Februar – 7. März 2022

Sample: n=1.023 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Quotaauswahl, face-to-face, Mehr-Themen-Umfrage, IMAS International Eigenstudie

Archiv-Nummer der Umfrage: 022021

Vollständiger Report mit zusätzlichen Charts

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