Nr 21 | 26.12.2024

53. Neujahrsmessung: Stimmung bleibt unterkühlt, Skepsis stabil, Sorgen seit 2019 leicht rückläufig

53. Neujahrsmessung: Stimmung bleibt unterkühlt, Skepsis stabil, Sorgen seit 2019 leicht rückläufig

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Die Phase des unterkühlten Optimismus seit 2019 bleibt bestehen, die multiplen Krisen bestimmen nach wie vor die Grundstimmung in Österreich, auch wenn die Talsohle der Zuversicht durchschritten ist. Der skeptische Blick ist seit vier Messungen konstant, die Sorgen sind seit 2020 deutlich rückläufig. Im Langzeittrend liegt der Optimismus für das kommende Jahr zehn Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert.

2024 war besser als die Jahre zuvor, Teuerung als Stimmungskiller bereitet weiterhin Sorgen

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Der Rückblick auf das vergangene Jahr fällt besser aus als in den Jahren zuvor. Mittlerweile ist es knapp jede:r Zweite, der bzw. die das Jahr 2024 als zumindest ziemlich gutes Jahr beschreibt. Trotz des Anstiegs in dieser Messung ist der Unterschied zu 2019 enorm. Damals meinten knapp 70 Prozent, dass das vergangene Jahr gut war. Teuerung ist ein Stimmungskiller und vertieft die Sorgenfalten weiterhin.

Etwa jede:r Dritte hat Vorsätze für 2025: Sport, bewusster Lebensstil, gesunde Ernährung, Zeit für Familie und Freunde

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Die Jahreswende wird wiederum für Vorsätze genutzt, genau genommen nehmen sich 34 Prozent der Österreicher:innen mit dem Silvestertag vor, ihr Leben zu verändern. Sport, ein bewusster Lebensstil, gesunde Ernährung und soziale Kontakte sind dabei besonders wichtig. Im Langzeittrend seit 2017 nehmen vor allem mehr Quality Time mit der Familie, achtsamer mit Menschen umgehen, die Umwelt schonen und die gesunde Ernährung deutlich zu. Im Zeitalter der Selbstoptimierung ist kein Vorsatz rückläufig.

Der Blick der Österreicher:innen auf das kommende Jahr wurde heuer bereits zum 53. Mal seitens des IMAS Instituts erhoben und zeigt in der sogenannten Grundstimmung weiterhin eine unterkühlte Wetterlage.

Bei der Optimismuskurve muss man zwischen der Phase vor und nach 2020 unterscheiden. Im Gegensatz zu den Jahren vor den multiplen Krisen war die Stimmungslage von 2020 bis 2022 sehr eingetrübt, man sprach vom Triple Pessimismus. Erst der Blick auf 2024 hatte sich etwas gebessert, dieser Trend ist heuer relativ ähnlich.

Es gibt heuer wiederum eine leicht positivere Stimmung, die Talsohle scheint durchschritten. 34 Prozent der Befragten blicken zuversichtlich auf die kommenden 12 Monate, 33 Prozent sind skeptisch und 27 Prozent besorgt. Der Zugewinn an Optimismus um neun Prozentpunkte seit dem Vorjahr konnte nahezu gehalten werden. Im Langzeittrend seit 1972 zeigt sich insbesondere dieses Jahrzehnt und das aktuelle Jahr stimmungsmäßig als unterkühlt.

Menschen mit formell höherer Bildung und jüngere Menschen sind optimistischer als ihre soziodemografischen Gegengruppen.

Die Motivlage hinter der 53. Neujahrsfrage bringt näheres Verständnis dieses Meinungsbildes im Hinblick auf das neue Jahr:

  • Die zuversichtlich gestimmten Personen sind dies aufgrund ihrer persönlichen positiven Überzeugung. Wobei die eigene Stimmung und Überzeugung deutlich zugenommen hat.
  • Die skeptische Grundhaltung wird genährt durch die Teuerung, die politische Stimmung, die Kriege und die Wirtschaftslage. Dazu kommt noch neu das Gefühl der Instabilität, also der Eindruck von unruhigen Zeiten.
  • Diejenigen, die mit Sorge auf 2025 blicken, tun dies hauptsächlich aufgrund der Teuerung und der Kriege. Hier nimmt die Teuerung wieder zu. Auch die politische Lage vertieft die Sorgenfalten. Interessanterweise spielt der Arbeitsplatzverlust im Gegensatz zu früheren Jahren kaum eine Rolle.

Im Langzeittrend seit 1972 bleibt aber in diesem Jahr trotz des stabilen Vorzeichens die Zuversicht weiterhin unterdurchschnittlich.

Der Blick auf das vergangene Jahr ist etwas besser geworden, rund jede:r Zweite hält das Jahr 2024 für ein zumindest ziemlich gutes. Der Trend zum Vorjahr ist deutlich positiv. Betrachtet man die Nullerjahre im Vergleich zur aktuellen Dekade zeigt sich ein gegensätzliches Bild. Die erste Dekade des neuen Jahrtausends war im Verhältnis 60 zu 38 positiv geprägt. Somit ist auch hier trotz der Verbesserung noch Luft nach oben.

Für 2025 hat sich etwa ein Drittel der Bevölkerung bereits Vorsätze vorgenommen. Gerade die Weihnachtsfeiertage und der Beginn des neuen Jahres sind psychologisch gesehen eine kleine "Zäsur" im Bewusstsein der Österreicher:innen. Im Durchschnitt fassen jene Personen, die sich für das neue Jahr etwas vorgenommen haben, knapp fünf Vorsätze.

Personen mit formell höherer Bildung, Menschen unter 35 Jahren und Frauen haben überdurchschnittlich häufig Vorsätze gefasst. Insgesamt ist die Gruppe derjenigen, die Vorsätze haben, stabil zu den letzten Jahren. Die häufigsten Vorsätze sind: Mehr Bewegung zu machen, bewusster zu leben und sich gesünder zu ernähren. Im Langzeittrend seit 2017 nehmen vor allem mehr Quality Time mit der Familie, achtsamer mit Menschen umzugehen, die Umwelt zu schonen und die gesunde Ernährung deutlich zu. Im Zeitalter der Selbstoptimierung ist kein Vorsatz rückläufig.

Die Erfolgschance bei Neujahrsvorsätzen ist nicht schlecht, 20 Prozent haben diese im vergangenen Jahr großteils erfüllt, weitere 57 Prozent zumindest teilweise.


Dokumentation

Zeitraum der Umfrage: 6. – 27. November 2024

Sample: n=1.019 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Quotaauswahl, face-to-face, Mehr-Themen-Umfrage, IMAS International Eigenstudie

Archiv-Nummer der Umfrage: 024111

Vollständiger Report mit zusätzlichen Charts

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