32 % in Österreich kochen täglich, 28 % mehrmals pro Woche – Trend zum Kochen steigt
32 % in Österreich kochen täglich, 28 % mehrmals pro Woche – Trend zum Kochen steigt
1Ein Drittel der Österreicher:innen kocht täglich, weitere 28 Prozent kochen mehrmals pro Woche frische Gerichte zu Hause. Insgesamt kochen 72 Prozent zumindest monatlich. Dies ist ein deutlicher Anstieg von sieben Prozentpunkten seit 2014. Rund 50 Prozent der Frauen kochen täglich, mit dem Alter steigt die Koch-Affinität. In Mehr-Personen-Haushalten wird häufiger täglich gekocht als in Ein-Personen-Haushalten.
Geschlechterunterschied zwischen Backen und Grillen – Grillen bleibt Männersache
2Rund zwei Fünftel backen zumindest monatlich, gegrillt wird im Sommer von mehr als 50 Prozent zumindest monatlich. Genau genommen sind es fünf Prozent, die täglich backen und drei Prozent, die täglich grillen. Geschlechtergefälle deutlich spürbar: Männer tendieren eher zum Grillen, Frauen eher zum Backen.
Koch-, Back- und Grill-Affinität ist deutlich gestiegen, 85 % zähmen das Feuer
3Nimmt man alle drei Bereiche, also kochen, backen und grillen zusammen, liegt diese Gesamtgruppe der Affinen bei 85 Prozent. Dies bedeutet, dass 85 Prozent eine dieser drei Tätigkeiten im letzten Monat selbst durchgeführt haben. Die Motive sind vor allem von Freude und Spaß geprägt.
Mehr als 80 Prozent der Österreicher:innen greifen grundsätzlich zumindest monatlich zum Kochlöffel, zur Backform oder zur Grillzange. Das Kochen ist besonders stark in der Bevölkerung verankert – über 70 Prozent bereiten zumindest monatlich zu Hause selbst frische Gerichte zu, ein knappes Drittel sogar täglich. Das Ba-cken wird von rund 40 Prozent und das Grillen von rund der Hälfte der Österreicher:innen – zumindest monatlich – praktiziert. Kochen und Backen sind immer noch stark weibliche Domänen. Das Grillen hingegen liegt relativ ausgeglichen in der Präferenz der Geschlechter, wobei Männer etwas stärker vertreten sind. Die Motivlagen sind eindeutig: Fürs Kochen sprechen die gesunde Ernährung und die grundsätzliche Notwendigkeit, fürs Backen die Präferenz von selbst Gebackenem und die Anlassbezogenheit und fürs Grillen wird vor allem die passende Sommerzeit ins Treffen geführt.
Die Zähmung des Feuers war wohl die erste und wichtigste Kulturtechnik der Menschheit. Mit der Erfindung des Kochens wurden ungenießbare und schwer verdauliche Nahrungsmittel, insbesondere Fleisch und gewisse Pflanzen, erst für den Verzehr verträglich gemacht und aufbereitet. Diese Errungenschaft trug wesentlich zur Evolution der Menschheit bei, denn ohne Kochen, Backen und Grillen hätte sich der Mensch nicht in dieser Form weiterentwickeln können. Die Verkleinerung des Gebisses, die Förderung der Entwicklung der Sprache und weitere Veränderungen der menschlichen Anatomie – insbesondere jene des Kopfes – lassen sich direkt auf diese Kulturtechnik zurückführen.
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse regten die Neugier des IMAS Forschungstabes zum wiederholten Male an, um demoskopisch Nachschau zu halten, wie stark diese Kulturtechnik noch unter den Österreicher:innen verankert ist, und welche Motive hinter den verschiedenen Formen wie Kochen, Backen und Grillen stecken.
Die Motive und Hintergründe dieser drei abgefragten Handlungsweisen in der Küche bzw. im Garten sind unterschiedlich: Neben dem Kochen als Notwendigkeit wird von 48 Prozent der Koch-Affinen die Aussage, die eigene Gesundheit fördern zu wollen, voll und ganz unterstützt. Im Gegensatz dazu isst die Hälfte dieser Gruppe lieber Fertiggerichte oder geht Essen anstatt selbst zu kochen. Interessanterweise schätzt nur eine Minderheit der kochaffinen Österreicher:innen das gesellschaftliche bzw. gemeinschaftliche Kochen voll und ganz. Dafür ist es mehr als ein Drittel, dem das Kochen voll und ganz Spaß macht.
Die Motivlage hinter dem Backen liegt wiederum im stärkeren Vertrauen auf die eigene Backkunst, als zur gekauften Backware. Zentraler Unterschied zum Kochen ist aber sicherlich die Anlassbezogenheit des Backens und somit auch die weit unterdurchschnittliche Intensität dieser Vorgehensweise in der Küche. Backen wird von rund einem Drittel der Back-Affinen voll und ganz als Hobby angesehen – ähnlich wie das Kochen.
Das Grillen hingegen stellt auch im Vergleich zum Kochen einen "Gesellschaftssport" dar, welcher aber zeitlich stark auf die Sommerzeit und durch das schöne Wetter determiniert ist. Auch die Qualität des Genusses ist ein besonders starkes Argument für das Grillen, denn 51 Prozent der Grill-Affinen stimmen der Aussage, dass gegrilltes Fleisch einfach am besten schmeckt, voll und ganz zu.
Im Trend zeigt sich, dass alle drei Kulturtechniken deutlich an Zuspruch und Anwendung gewinnen. Mittlerweile sind 85 Prozent koch-, back- oder grillaffin.
Dokumentation
Zeitraum der Umfrage: 8. – 29. Mai 2024
Sample: n=1.012 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Quotaauswahl, face-to-face, Mehr-Themen-Umfrage, IMAS International Eigenstudie
Archiv-Nummer der Umfrage: 024051
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